Christian Sauter

Nach Putsch in Niger: Aktuelle Entwicklungen

Zwei Wochen nach dem Putsch in Niger wurde von der Militärjunta nun eine neue Regierung aus Militärs und Zivilisten vorgestellt. Derweil hatte die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS das Land zur Rückkehr zur verfassungsmäßigen Regierung aufgerufen und alternativ einen Militäreinsatz angedroht. Nachdem das Ultimatum verstrichen war, sprach sich die ECOWAS auf einem Sondergipfel jedoch nachdrücklich für eine diplomatische Lösung aus. Nach einer Putsch-Welle in der Sahelzone in den vergangenen Jahren sind bereits Mali, Burkina Faso und Guinea nicht mehr demokratisch regiert. Diese Länder gaben zu verstehen, dass eine Intervention auch als Kriegserklärung gegen sie verstanden werden würde. Niger war ein wichtiger Verbündeter für viele westliche Staaten. In dem Land befindet sich ein Logistik-Drehkreuz der Bundeswehr, über das auch der Abzug aus Mali abgewickelt werden soll. Nach einer Luftraumsperrung konnte zwar ein deutscher A400M 30 europäische Staatsbürger ausfliegen, doch wird dadurch der Zeitplan für den Abzug beeinträchtigt. Christian Sauter dazu: „Die Situation darf nicht zu Lasten der Bundeswehr in Niamey und Gao gehen. Bemühungen der Bundesregierung müssen die Sicherheit und den ungehinderten Abzug aus Mali im Fokus haben.“